Linux
Vorbemerkungen
Bei allen modernen Systemen sind die Neo-basierten Layouts Neo, Bone und Neoqwertz schon vorinstalliert. Zum Aktivieren reicht es aus, diese in den Tastatureinstellungen auszuwählen.
Bei Problemen gibt es in der FAQ eine Liste der bekannten Probleme unter Linux. Darüber hinaus gibt es mehrere Möglichkeiten, individuelle Hilfe für Neo zu erhalten.
Achtung
Wird Neo nicht systemweit aktiviert, hat man während der Anmeldung möglicherweise noch eine andere Tastaturbelegung. Man sollte also seinen Benutzernamen und sein Passwort sowohl in Qwertz (Login) als auch in Neo (z. B. Bildschirmschoner) eingeben können.
Neo aktivieren: Systemweit/Generisch
Man kann das Standardtastaturlayout des Xorg-Servers mit folgendem Befehl auf das jeweilige Neo-Layout setzen:
sudo localectl set-x11-keymap --no-convert de pc105 neo
sudo localectl set-x11-keymap --no-convert de pc105 bone
sudo localectl --no-convert set-x11-keymap de pc105 neo_qwertz
Jedoch haben einige Desktop-Umgebungen eigene Tastatureinstellungen, die diese Einstellung überschreiben können. Wie man bei bestimmten Desktopumgebungen das Tastaturlayout setzt, wird im nächsten Abschnitt gezeigt.
Die systemweite Einstellung wirkt sich auf die meisten Login-Manager (etwa sddm, lightdm, gdm) aus.
Außerdem kann man temporär das Tastaturlayout des aktuellen Xorg-Servers z.B.
durch den Befehl setxkbmap de neo
setzen. Bei Desktopumgebungen, die keine
eigenen Tastatureinstellungen besitzen, bietet es sich an, diesen Befehl in den
Autostart zu packen, um Neo (bzw. Bone oder NeoQwertz) nur für einen Benutzer
zu aktivieren – je nach Setup z.B. ~/.xsession
, ~/.xsessionrc
oder ~/.xinitrc
.
Neo aktivieren: Desktopumgebungen
Die entsprechenden Boxen können durch Anklicken ausgeklappt werden.
Gnome (egal ob auf Ubuntu, Debian, Fedora, Arch, OpenSUSE oder …)
Standardmäßig versteckt Gnome einige selten genutzte Tastaturlayoute in den
Einstellungen. Daher ist bei Bone und Neoqwertz darauf zu achten, dass man
zunächst im Optimierungen-Programm (gnome-tweaks
) in der „Tastatur und
Maus“-Sektion „Erweiterte Eingabequellen anzeigen“ aktiviert. Alternativ kann,
falls gnome-tweaks
nicht installiert ist, diese Einstellung mit dem Befehl
gsettings set org.gnome.desktop.input-sources show-all-sources true
Dann kann man das gewünschte Layout in den Gnome-Tastaturlayouteinstellungen (oben rechts in die Ecke klicken, dann auf „Einstellungen“ und in die „Region und Sprache“-Rubrik wechseln) setzen: Zunächst auf das große Plus klicken.
Anschließend auf "Deutsch" klicken, das gewünschte Layout auswählen und oben rechts mit „Hinzufügen“ bestätigen
Anschließend wahlweise das normale Deutsche Layout rechts mit dem Kreuz
entfernen oder mit dem Griff am linken Rand unter das Neo-Layout ziehen.
Andernfalls funktioniert z.B. die vierte Ebene nicht. Falls mehrere
Layouts aktiviert sind, kann man zwischen diesen mit <super>+<space>
oder der
Schaltfläche oben rechts in dem Panel wechseln.
Außerdem ist es wichtig, dass in der „Tastenkombinationen“-Rubrik bei „Taste für alternative Zeichen„ nicht „Rechte Alt-Taste“ ausgewählt ist, da sonst die rechte Mod4-Taste zu einer dritten Mod3-Taste wird.
KDE Plasma (egal ob auf Ubuntu, Debian, Fedora, Arch, OpenSUSE oder …)
Öffne zunächst die Plasma-Eingabegeräteinstellungen, die in den Systemeinstellungen
in der „Hardware“-Kategorie sind.
Wähle dann in auf der Tastaturseite den „Belegungen“-Reiter an. Achte darauf, dass in dem rechten obren Bereich keine Einstellungen aktiv sind, die mit dem Neo-Layout konfliktieren und klicke in der unteren Hälfte auf „Hinzufügen“.
Wähle in dem Belegungs-Dropdown nun „Deutsch“ und in dem Varianten-Dropdown die gewünschte Variante aus. Bestätige mit „OK“. Eventuelle andere Layouts sollten entfernt oder unter Neo verschoben werden, um Probleme mit den höheren Ebenen zu vermeiden. Anschließend mit „Anwenden“ den Dialog schließen und neu anmelden.
XFCE (egal ob auf Ubuntu, Debian, Fedora, Arch, OpenSUSE oder …)
Standardmäßig hält sich XFCE an die systemweiten Einstellungen, also muss man nur für XFCE weitere Einstellungen vornehmen, wenn man das Layout nicht global, sondern nur für einen bestimmten Benutzer aktivieren möchte.
Da XFCE wie Gnome auch „exotische“ Tastaturlayouts ausblendet, gehen wir über die Konsole vor:
xfconf-query -c keyboard-layout -p "/Default/XkbDisable" -s "false"
xfconf-query -c keyboard-layout -p "/Default/XkbLayout" -s "de"
xfconf-query -c keyboard-layout -p "/Default/XkbVariant" -s "neo"
xfconf-query -c keyboard-layout -p "/Default/XkbDisable" -s "false"
xfconf-query -c keyboard-layout -p "/Default/XkbLayout" -s "de"
xfconf-query -c keyboard-layout -p "/Default/XkbVariant" -s "bone"
xfconf-query -c keyboard-layout -p "/Default/XkbDisable" -s "false"
xfconf-query -c keyboard-layout -p "/Default/XkbLayout" -s "de"
xfconf-query -c keyboard-layout -p "/Default/XkbVariant" -s "neo_qwertz"
Installation der Compose-Dateien
Die Funktionalität der Tote-Tasten-Sequenzen wird durch die Compose-Datei gesteuert. Dies ist bei Linux unabhängig vom Tastaturlayout. Das bedeutet, dass man auch mit aktiviertem Neo-Layout standardmäßig nur den eingeschränkten Funktionsumfang der Standard-Compose-Datei zu verfügung hat. Die Neo-Compose-Datei ist jedoch mit
wget "https://neo-layout.org/download/XCompose" -O ~/.XCompose
Die Neo-Compose-Datei ist modular aufgebaut. So kann man einfach mit Hilfe der Quelldateien im Git-Repo einzelne Features nach belieben (de-)aktivieren.
Installation der Konsolen-Keymap
Die „alte“ Linux-Konsole benutzt nicht die gewöhnlichen Tastaturlayouts der graphischen Benutzeroberfläche. Seit der Version 2.4.0 sind Konsolenkeymaps für Neo, Bone, NeoQwertz und AdNW in upstream kbd enthalten, jedoch paketieren noch recht wenige Distributionen diese. Also müssen meist die Neo-Keymaps nachinstalliert werden. Die Installation kann mit den Befehlen in den blauen Kästen geschehen.
Alternativ kann man die Keymaps manuell an den entsprechenden Stellen platzieren
Distribution | Keymap-Verzeichnis |
---|---|
Arch | /usr/share/kbd/keymaps |
Debian und Nachfahren | /usr/share/keymaps |
Fedora | /usr/lib/kbd/keymaps |
OpenSUSE | /usr/share/kbd/keymaps |
Anschließend kann man die Keymaps mit sudo loadkeys -u neo
,
sudo loadkeys -u bone
bzw. sudo loadkeys -u neoqwertz
laden. Die
permanente Aktivierung erfolgt in der Regel über localectl
, bei
Debian-Derivaten funktioniert dies jedoch nicht.
Arch Linux
sudo loadkeys -u neo
sudo localectl set-keymap --no-convert neo
sudo loadkeys -u bone
sudo localectl set-keymap --no-convert bone
sudo loadkeys -u neoqwertz
sudo localectl set-keymap --no-convert neoqwertz
Debian-Derivat (Debian, Ubuntu, Linux Mint, Pop!OS, …)
Auf der Konsole sudo dpkg-reconfigure keyboard-configuration
ausführen und in
dem erscheinenden Dialog Neo auswählen.
Die Installation erfolgt mit
sudo mkdir -p /usr/share/keymaps
wget "https://neo-layout.org/download/console.tar.xz" -O - | \
sudo tar -C /usr/share/keymaps/ -xJ
KMAP=/usr/share/keymaps/neo/bone.map
in die /etc/default/keyboard
hinzufügen und
anschließend als root setupcon
auf der Konsole ausgeführen. Die Einstellung
bleibt über Neustarts hinweg aktiv.
Die Installation erfolgt mit
sudo mkdir -p /usr/share/keymaps
wget "https://neo-layout.org/download/console.tar.xz" -O - | \
sudo tar -C /usr/share/keymaps/ -xJ
KMAP=/usr/share/keymaps/neo/neoqwertz.map
in die /etc/default/keyboard
hinzufügen und
anschließend als root setupcon
auf der Konsole ausgeführen. Die Einstellung
bleibt über Neustarts hinweg aktiv.
Fedora
sudo loadkeys -u de-neo
sudo localectl set-keymap --no-convert de-neo
wget "https://neo-layout.org/download/console.tar.xz" -O - | \
sudo tar -C /usr/lib/kbd/keymaps/ -xJ
sudo loadkeys -u bone
sudo localectl set-keymap --no-convert bone
wget "https://neo-layout.org/download/console.tar.xz" -O - | \
sudo tar -C /usr/lib/kbd/keymaps/ -xJ
sudo loadkeys -u neoqwertz
sudo localectl set-keymap --no-convert neoqwertz
OpenSUSE
sudo loadkeys -u de-neo
sudo localectl set-keymap --no-convert de-neo
wget "https://neo-layout.org/download/console.tar.xz" -O - | \
sudo tar -C /usr/share/kbd/keymaps/ -xJ
sudo loadkeys -u bone
sudo localectl set-keymap --no-convert bone
wget "https://neo-layout.org/download/console.tar.xz" -O - | \
sudo tar -C /usr/share/kbd/keymaps/ -xJ
sudo loadkeys -u neoqwertz
sudo localectl set-keymap --no-convert neoqwertz
Hinweis
Bei vollverschlüsselten Systemen ist darauf zu achten, dass das
Tastaturlayout beim Starten schon vor der Passphrasenabfrage gesetzt wird.
Bei Arch Linux z.B. muss dafür in /etc/mkinitcpio.conf
der
sd-vconsole
-Hook vor dem sd-encrypt
-Hook eingefügt werden und
bei Debian muss man die KEYMAP
-Einstellung in der etc/initramfs-tools/initramfs.conf
aktivieren. Dann jeweils das Initramfs neu generieren (mit mkinitcpio -p linux
bzw update-initramfs -u
).
Bei anderen Distribution verläuft die Installation vermutlich ähnlich. Bei Problemen kannst du dich jederzeit an uns wenden.